Buchrezension: Wiedersehen in Wildberry Bay
Autorin: Miriam Covi
Erscheinungsdatum: 11. September 2024
Ich bin immer auf der Suche nach Kanada-Romanen, in denen das Setting eine zentrale Rolle spielt. Oft war ich enttäuscht, weil Bücher zwar in Kanada spielten, aber das Land selbst nur Kulisse blieb und die Liebesgeschichte im Vordergrund stand. Nicht so bei Miriam Covi.
In dem Roman «Wiedersehen in Wildberry Bay» führt sie ihre Leser an einen fiktiven Küstenort in Nova Scotia, der Heilung und Neuanfang verspricht. Die Geschichte folgt Gwendolyn Hobbs, die nach einer toxischen Ehe die Kraft findet, sich zu befreien. Ihr Ehemann Tom ist ein Narzisst wie aus dem Bilderbuch, der es geschafft hat, Gwen zu isolieren. Mit ihrem letzten Geld flieht sie nach Wildberry Bay – an den Ort, an dem ihre Jugendliebe Neil zu Hause ist. Neil, ein Polizist, lebt in einem Blockhaus an einem See und nimmt Gwen gerne auf. Als Gwen entdeckt, dass sie schwanger von Tom ist, spitzt sich die Lage zu.
Träumen und sich fallen lassen
Die Geschichte entwickelt sich spannend, ohne vorhersehbar zu sein. Covi hält dabei ein Gleichgewicht zwischen Romantik-Elementen und unerwarteten Wendungen. Besonders das Kleinstadt-Setting am Atlantik hat es mir angetan, ebenso wie das Blockhaus, in dem Neil lebt. Beim Lesen konnte ich mich richtig fallen lassen und mich nach Nova Scotia träumen.
Auch „Herzklopfen in Wildberry Bay“ hat mich berührt: Helena reist an den Ort, an dem ihre Mutter mit einem Flugzeug abgestürzt war. Tatsächlich spielt der Flugzeugabsturz einer Swissair-Maschine vor Nova Scotia in allen drei Büchern der Reihe eine Rolle. Dieser ist keine Fiktion: Am 2. September 1998 stürzte eine McDonnell Douglas MD-11 auf dem Swissair-Flug 111 vom New Yorker John F. Kennedy International Airport nach Genf vor Peggy’s Cove, Kanada, in den Atlantik. Dieses Ereignis beschäftigte auch Miriam Covi, die seit ihrer Kindheit mit ihren Eltern regelmässig nach Nova Scotia reist, wo die Familie ein Sommerhaus besitzt. «Träume in Wildberry Bay» werde ich sicher auch noch lesen, vielleicht sogar auf meinem Flug nach Kanada.
Erinnerungen an meine eigene Liebesgeschichte
Ich war noch nie in Nova Scotia, aber dennoch verbindet mich mit den Maritimes eine Geschichte. Mein Kanada-Freund, mit dem ich während meiner Yukon-Tage liiert war und der später verstarb, schwärmte immer von Halifax als dem schönsten Ort der Welt. Und von seiner Bar dort, angeblich hängt dort ein Gemälde, auf dem er zu sehen ist. Ich nahm mir immer mal wieder vor, dahin zu reisen – nicht nur seinetwegen, auch wegen des Charmes von Nova Scotia. Vielleicht schaffe ich es ja nächstes Jahr? Miriam Covi hat mich auf jeden Fall dazu inspiriert.

Wenn dir Bücher wie die Wildberry-Bay-Serie gefallen, dann wird dir auch mein Kanada-Roman „Deine Stimme in meinen Träumen“ gefallen.